Berliner Schüler gewinnen im Finale von JUGEND GRÜNDET
„Es war alles dabei. Und alle Ideen gemeinsam haben den Wunsch, unsere Zukunft zu gestalten, mit den Potenzialen und Möglichkeiten, die uns gegeben sind, aber auch mit dem Anspruch an uns als Gesellschaft, eine Welt zu hinterlassen, die lebenswert bleibt“, lobte Projektleiterin Franziska Metzbaur bei der Siegerehrung zum JUGEND GRÜNDET Bundesfinale 2020 das Engagement der Teilnehmenden. Erstmals in der 17-jährigen Wettbewerbsgeschichte wurde das Finale online ausgetragen.
Förderprogramm für junge Leute
Am Ende hatte ein Team vom Canisius Kolleg Berlin bei der JUGEND GRÜNDET Zukunftsgründermesse die Nase vorn und wurde mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Das Siegerteam reist in das Gründermekka Silicon Valley/USA, wo eine spannende, geführte Rundreise u.a. zu Start-up- und weltbekannten Unternehmen wartet, und auch touristische Ziele auf dem Reiseprogramm stehen. Dazu gibt es eine Jahresmitgliedschaft bei YEP (Young Entrepreneurs Program), einem einjährigen Förderprogramm für junge Leute.
„Wenn jeder, der eine Pflanze kauft, sich gegen Plastik und für einfacheres Gärtnern entscheidet, und damit ein Stück zur Zukunft unserer Erde beiträgt – dann ist unsere Vision Wirklichkeit“, stellten die Schüler Kilian Holle, Liv Jürgensen, Subonn Lee, Edgar Schmidt-Narischkin und Karl Weiss vom Canisius Kolleg Berlin die Vision zu ihrer Geschäftsidee vor. Am 19. Juni wurden sie im Rahmen der Siegerehrung beim JUGEND GRÜNDET Bundesfinale 2020 mit dem ALTANA Sonderpreis Chemie und für ihre herausragende Leistung im Wettbewerbsjahr 2019/2020 sowie ihre beeindruckende Vorstellung beim Bundesfinale von der JUGEND GRÜNDET-Jury mit Platz 1 in der Gesamtwertung des Schülerwettbewerbs ausgezeichnet.
„Eine sehr gute nachhaltige Idee und ein wirklich sehr durchdachter, weit entwickelter Businessplan“ – zeigte sich auch Dr. Anette Brüne überzeugt.
Die promovierte Chemikerin ist Global Head of Marketing & Sales Services der ALTANA Tochter BYK-Chemie GmbH und Mitglied der JUGEND GRÜNDET Jury. Der ALTANA Sonderpreis Chemie wurde in diesem Jahr zum sechsten Mal in Folge als Anerkennung für eine innovative Chemie-Geschäftsidee im Rahmen des Wettbewerbs JUGEND GRÜNDET vergeben. Der Preis ist eine Reise nach Wallingford/USA mit Einblick in einen der größten Forschungs- und Produktionsstandorte des Spezialchemiekonzerns ALTANA.
biologisch abbaubaren Pflanzentopf
Als Team „KomPot GmbH“ entwickelten die Berliner Schüler die Idee für einen biologisch abbaubaren Pflanzentopf, eine zu 100 Prozent kompostierbare Alternative, um den Plastiktopf vollständig zu ersetzen. Ihr Topf wird zusammen mit der Pflanze in den Boden eingepflanzt, wo er verrottet, die Pflanze düngt und sie gleichzeitig beim Aussetzen schützt. Dadurch solle man nicht nur Plastikmüll vermeiden, sondern sich auch das lästige Umtopfen und Düngen sparen können. Der KomPot wird hergestellt aus „Fasal”, einem Material aus Holzfasern, Lignin und Stärke – alles natürliche Rohstoffe, die als Abfall bei der Holz- und Papierindustrie anfallen. Mithilfe des Spritzgussverfahrens kann der Topf wie andere thermoplastische Materialien in seine Form gebracht werden.
Damit könne er die gleiche Form wie ein Plastiktopf haben und nahezu genauso stabil sein. Außerdem beginne er erst zu verrotten, wenn er angebrochen wird und sich in einer feuchten Umgebung befinde – der KomPot könne also auch eine Zimmerpflanze beherbergen. Es ist nicht der erste Erfolg dieses Teams: 2019 hatten die Schüler ihre Geschäftsidee bei business@school, der Bildungsinitiative der Boston Consulting Group, entwickelt und beim Landesentscheid in Berlin den ersten Platz erzielt.